Feuerwehr bereitet sich auf langanhaltende Krisen vor

Die Stadt Frankfurt lässt eine neue Einsatzzentrale für Feuerwehr und Katastrophenschutz bauen. Auf einem Gelände im Stadtteil Eckenheim, das bisher schon von Brandschützern und Rettungsdiensten genutzt wird, soll nach den Plänen ein vierstöckiger Neubau für rund 15,5 Millionen Euro entstehen.
Die neue Zentrale mit dem Namen Krisenabwehr- und Trainingszentrum (KATZ) soll in erster Linie der Koordination von Einsatzkräften und Verwaltung in langanhaltenden Krisenlagen dienen, wie die Frankfurter Feuerwehr mitteilt. Der Neubau schaffe die Voraussetzungen für ein effizientes Krisenmanagement und trage zum Erhalt der Handlungsfähigkeit der Stadt bei.

Auf rund 2560 Quadratmetern Nutzfläche entstehen nach den Plänen Räume für die Stabsarbeit, Büroräume für die Zentralämter, die mit Notstrom versorgt werden, sowie Räume für das Bürgertelefon und ein Medienzentrum. Das Konzept sieht vor, dass die Räume für die Aus- und Fortbildung genutzt werden, wenn keine akute Krise zu bewältigen ist.

Laut Mitteilung können in dem Neubau die Mitglieder der Stabsabteilungen für ihren Einsatz geschult werden. Außerdem werde die Branddirektion die Büros und Besprechungsräume nutzen. Dadurch könnten die Schulungs- und Trainingskapazitäten deutlich erweitert werden, wie die Feuerwehr weiter erläutert.

Die städtische Gesellschaft, die den Campus der Brandschützer und Rettungsdienste nördlich des Hauptfriedhofs betreibt, wird als Bauherr auftreten und die Bauarbeiten finanzieren. Die Stadt als Träger der Feuerwehr wird die Neubaukosten mit einer Miete von rund 1,1 Millionen Euro im Jahr an ihre Gesellschaft zurückzahlen. Magistrat und Stadtverordnete haben den Neubau in diesem Jahr beschlossen, die Bauarbeiten können der Feuerwehr zufolge im nächsten Jahr beginnen. Allerdings wird zunächst noch in einer Konzeptstudie untersucht, ob sich der Neubau gut in die Infrastruktur des bestehenden Feuerwehrcampus einfügt, sodass der Baubeginn erst für das zweite Halbjahr vorgesehen ist. Zu den Arbeiten gehört auch der Abriss eines alten Kasernengebäudes. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten wird Ende des Jahres 2026 oder Anfang 2027 gerechnet. Brandschutzdezernentin Annette Rinn (FDP) bezeichnete das Krisenabwehr- und Trainingszentrum als einen entscheidenden Schritt zur Stärkung der Resilienz der Stadt. Die Stabsarbeit werde eine enge Zusammenarbeit aller Behörden und Hilfsorganisationen ermöglichen. So sei Frankfurt „bestmöglich auf mögliche Krisenszenarien vorbereitet“.

Der stellvertretenden Amtsleiter der Frankfurter Feuerwehr, Markus Röck, hob hervor, das neue Krisenabwehr- und Trainingszentrum sei ein Meilenstein für das Krisenmanagement. Röck sagte: „Die Corona-Pandemie, aber auch die Energiekrise haben gezeigt, dass wir uns auf langanhaltende Szenarien vorbereiten müssen. In der Vergangenheit mussten wir dafür improvisieren und verteilt an verschiedenen Standorten arbeiten. Dieses Zentrum wird uns in die Lage versetzen, in Krisensituationen alle Fähigkeiten zur Koordinierung der Maßnahmen an einem Ort zu bündeln und über längere Zeit handlungsfähig zu bleiben.“

Quelle: FAZ vom 11.10.2024

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