FNP – U5 Verlängerung

Frankfurt – Deutlich grüner als heute soll die Homburger Landstraße nach dem Bau der U5-Verlängerung zum Frankfurter Berg aussehen. Das sehen Pläne vor, welche die Stadt Frankfurt am heutigen Dienstag erstmals öffentlich vorstellen will. Und: Die U5 soll schon relativ bald bis zur S6-Station rollen. Die neue Verknüpfung der Linien ist einer der zentralen Gründe, warum die Stadt die U5 verlängern will. „Das wird für Fahrgäste aus der S6 in Richtung Innenstadt sehr attraktiv“, erklärt der designierte Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne). Kürzere Reisezeiten und eine Entlastung der Hauptstrecke via Hauptbahnhof sind große Vorteile.

Am Frankfurter Berg wartet man schon sehnlich auf den U-Bahn-Anschluss, was Ortsvorsteherin Wera Eiselt (Grüne) bei jeder Gelegenheit erwähnt. Bisher müssen alle mit dem Bus fahren, bevor sie in Preungesheim oder am Weißen Stein in die U-Bahn umsteigen können. Die ersten Pläne hatte die Stadt 2012 unter Schwarz-Grün wegen Sparzwängen gestoppt. Seit 2018 wird wieder geplant. „Wir mussten quasi bei null anfangen“, erklärt Wolfgang Siefert die lange Zeit seither. Die alte Planung entspreche heutigen Standards nicht. Fußwege wären zu schmal geworden, Radwege hätten gefehlt, Anwohner und Bäume wären zu wenig geschützt worden.

Karte von geplanter U5-Verlängerung
Karte mit geplanter neuer Bahntrasse © k.A.

Stadt Frankfurt baut Gleise auf der Homburger Landstraße – U5-Verlängerung

Geplant war die Stadtbahn bisher auf den dafür extra frei gehaltenen Flächen auf der nördlichen Straßenseite der Homburger Landstraße. „Dann wäre die U-Bahn den Anwohnern direkt vor dem Schlafzimmer vorbeigefahren“, erklärt Siefert. Auch deshalb schwenkt die Stadt auf eine Führung der Gleise in Mittellage um. Diese Mittellage gibt es zwischen Jean-Monnet-Straße und der Endstation an der S-Bahn-Station. Die Stationen August-Schanz-Straße und Berkersheimer Weg erhalten daher Mittelbahnsteige. Zwischen Autobahnbrücke und Jean-Monnet-Straße liegt die Stadtbahntrasse hingegen in Seitenlage südlich der Fahrbahn der Homburger.

Mindestens ein Gleis werde stets ein Rasengleis sein, so Siefert. Das andere werde aber als Notfallfahrspur benötigt. Alternativ hätte ein breiter Radweg neben der Autospur entstehen müssen, den Rettungswagen und Feuerwehr nutzen können. „So erhalten wir viele Bäume, weil wir die Radwege etwas schmaler hinter den Bäumen anlegen können.“

U5-Verlängerung – Homburger Landstraße in Frankfurt wird umgebaut

Bei der Neuplanung sei anfangs das oberste Ziel gewesen, so viele Bäume wie möglich zu erhalten. „Davon hat das Grünflächenamt abgeraten“, sagt der künftige Dezernent. Grund: Baumscheiben und Wurzelbereiche würden so stark reduziert, dass die Bäume nicht lange überleben und danach an ihren Stellen auch keine neuen Bäume gepflanzt werden könnten. „Die Allee hätte dann bald sehr zerrupft ausgesehen“, erklärt Siefert. Der Neubau aber werde die Straße ja für 100 Jahre oder mehr prägen. „Wir wollen deshalb Baumstandorte mit Zukunft schaffen“, sagt er. „Dann sieht es auch wieder nach einer schönen Allee aus, und zwar für mehrere Generationen.“

Vom Ziel, so viele zukunftsfähige Baumstandorte wie möglich zu bekommen, profitieren zum Beispiel die vielen alten, großen Bäume im Stummel der Homburger Landstraße vor der S-Bahn-Station. Um sie zu erhalten, wird die Endstation leicht nach Norden versetzt gebaut. Sie werde dreigleisig, damit die U5 mit allen Fahrten auch im 5-Minuten-Takt bis zum Frankfurter Berg verkehren könnte, kündigt Siefert an.

Frankfurt: Bald sollen Bahnen auf neuer Strecke rollen

Eine Mehrinvestition sei das nicht einmal: Wende nicht jede zweite Bahn schon in Preungesheim, spare sich die Stadt dort den Ausbau auf vier Gleise. Das mittlere Gleis bleibt in Preungesheim aber als Wendegleis erhalten, die äußeren würden zu Durchfahrtgleisen. Die Endstation am S-Bahnhof werde außerdem zukunftsfähig geplant: „Wir bauen sie so, dass eine Verlängerung der U5 weiter nach Norden möglich bleibt“, beteuert Siefert.

Die Details der Planung will Siefert nun den Ortsbeiratsmitgliedern und der Bevölkerung vorstellen, ist auch offen für Hinweise und Anregungen. „Diese werden wir prüfen und einarbeiten und daraus eine Vorplanung erstellen.“ Mit der werden auch die Kosten für den 1,5 Kilometer langen Neubau berechnet. Nach allen Planungen und Beschlüssen könnten 2028 die Bauarbeiten beginnen, „wenn alles glatt läuft“, sagt Siefert. Allerdings wird das Bauvorhaben ein großes, da auch Kanäle und Rohre im Untergrund erneuert werden – damit die Straße nicht kurz nach dem Umbau wieder aufgerissen werden muss.

Wann die ersten Bahnen rollen, sei daher noch nicht ganz genau zu sagen. Aber: „Das wird sicher sein, bevor der U4-Lückenschluss fertig ist“, sagt der neue Dezernent. Die U4 soll etwa 2030 zwischen Bockenheimer Warte und Ginnheim und weiter zum Nordwestzentrum, auf den Riedberg und nach Nieder-Eschbach fahren. (Dennis Pfeiffer-Goldmann)

https://www.fnp.de/frankfurt/u5-verlaengerung-jetzt-wird-es-konkret-92380654.html

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