Pläne für Frankfurter Ringstraßenbahn sind fertig

Die Stadtverordneten sollen ihr Grundsatz-Okay für neue Linie geben, dann wird weitergeplant. Der Frankfurter Mobilitätsdezernent rechnet mit 52 Millionen Euro Baukosten.

Frankfurt -Die Ringstraßenbahn kommt aufs Gleis: Mobilitätsdezernent Stefan Majer (Grüne) hat den Stadtverordneten die Vorplanung vorgelegt. Kommt deren Grundsatz-Okay, kann die Strecke zwischen Markuskrankenhaus und Friedberger Warte für 52 Millionen Euro gebaut werden. Majer hatte das Vorhaben im vorigen Jahr dafür zunächst aus der Schublade holen müssen. Denn dort hatte es in den vergangenen Jahren unter seinem Vorgänger Klaus Oesterling (SPD) noch geschlummert. Hauptgrund: Am Europaturm soll die Ringstraßenbahn die künftige Strecke der U4 kreuzen, wenn deren Lücke zwischen Bockenheimer Warte und Ginnheim geschlossen ist. Beides soll etwa zeitgleich Anfang des nächsten Jahrzehnts fertig werden. Weil sich aber die Umsteigestation je nach Variante des U4-Lückenschlusses ändert, die Entscheidung für die U4-Variante aber noch aussteht, wurde im Verkehrsdezernat zunächst auch nicht weiter an der „Ringbim“ gearbeitet.

BAU DER FRANKFURTER RINGTRAM WURDE BEREITS 2005 BESCHLOSSEN

Bereits 2005 hatten die Stadtverordneten den Bau beschlossen und 2015 den Streckenverlauf festgelegt. Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, ließ Majer die Planung wieder aufnehmen – und den kurzen Bauabschnitt am Europaturm aussparen. In der Vorplanung fehlt nun ein Blatt. „Das werden wir zeitnah nachreichen, sobald wir wissen, wie dort die U4 verläuft“, kündigt Wolfgang Siefert, persönlicher Referent von Majer, an. „Das wird bald kommen.“ Alle übrigen Unterlagen liegen aber vor. Sie zeigen im Detail, wie die 4,5 Kilometer lange Strecke von der Ginnheimer Landstraße über die Wilhelm-Eppstein-Straße, die Straße Am Dornbusch, den Marbachweg in Eckenheim und Preungesheim sowie die Homburger Landstraße in Preungesheim bis zur Friedberger Landstraße konkret gebaut werden soll. Zwischen Eckenheimer Landstraße und Gießener Landstraße soll die Ringstraßenbahn die Gleise der U5 mitbenutzen, ansonsten werden die zwei neuen Gleise weitgehend auf der Fahrbahn verlaufen.

FUSSGÄNGER, RADFAHRER UND AUTOS BERÜCKSICHTIG

Geplant worden seien alle Haltestelle so, dass überall die neue Generation der 40 statt bisher 30 Meter langen Straßenbahnwagen halten könne, erklärt Wolfgang Siefert. Fahrrad- und Fußgängerverkehr seien „ordentlich untergebracht“ worden – so wie es Vorgabe der Stadtverordneten laut Beschluss von 2019 zum Ausbau der Rad-Infrastruktur sei. Die Planung sei „eine zeitgemäße Lösung, aber kein Luxus“, unterstreicht der Majer-Referent. Umgebaut werden auch alle Kreuzungen, alles wird barrierefrei. Besonders sei darauf geachtet worden, dass der Autoverkehr weiter gut fließen könne, auch wenn sich die Autos auf einigen Abschnitten die Fahrbahn mit Trams teilen müssten. Das betrifft vorwiegend den westlichen Abschnitt des Marbachwegs sowie den Dornbusch. Siefert: „Das haben wir bis zum Schluss optimiert.“

Gegenüber ersten Varianten entsteht die Umsteige-Haltestelle am Sozialzentrum jetzt östlich der U-Bahnsteige auf dem separaten Gleiskörper, statt westlich der Kreuzung mit der Eckenheimer Landstraße. Dort hätten die Trams nämlich mitten auf der Fahrbahn gehalten. Auch werden die Umsteigewege für die Fahrgäste dadurch viel kürzer. Zwischen Gießener und Homburger Landstraße entsteht eine neue Haltestelle im grünen Mittelstreifen anstelle der bisherigen Busstopps am Fahrbahnrand.

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